Die Vorstellung, „der“ Gott des Alten Testaments sei ein zorniger, scheint zu den Grundbeständen kulturellen Wissens zu gehören. Doch ist dieses Konzept theologisch problematisch, antijudaistisch aufgeladen und antisemitisch funktionalisierbar. Am Beispiel christlicher und jüdischer Auslegungen von Psalm 94 zeigt Kathrin Gies, Inhaberin des Lehrstuhls für Alttestamentliche Wissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, wie dem Bild des „Rachegottes“ begegnet werden kann.