Verheißung und Erfüllung. Antisemitismuskritische Bibelauslegung über die "Erfüllungszitate"
Über die Veranstaltung
Das christliche triumphalistische Verständnis der so genannten Erfüllungsformeln im Matthäusevangelium (wie in Mt 2,15) hat eine lange Wirkungsgeschichte. Danach seien die Verheißungen des Alten Testaments durch und in Christus
Über die Veranstaltung
Das christliche triumphalistische Verständnis der so genannten Erfüllungsformeln im Matthäusevangelium (wie in Mt 2,15) hat eine lange Wirkungsgeschichte. Danach seien die Verheißungen des Alten Testaments durch und in Christus so erfüllt worden, dass sie abgegolten sind. Die schematische Folge von „Verheißung“ und „Erfüllung“ wird heute noch abwertend für das Verhältnis von Altem und Neuem Testament verwendet. Dabei sagt Jesus ausdrücklich, dass er nicht gekommen ist, um das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben (Mt 5,17-20). Cordula Heupts spricht darüber, wie sich die Formeln der Erfüllung so verstehen lassen, dass sie das Judentum nicht relativieren oder abwerten.
In der Reihe antisemitismuskritischer Bibelauslegungen des Projektes „Bildstörungen“ an der Ev. Akademie zu Berlin stellen renommierte sowie junge Exeget*innen neue Bibelauslegungen vor, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten. Klischeehafte christliche Vorstellungen wirken oft bildhaft im säkularisierten Antisemitismus weiter: der alttestamentarische Gesetzesglauben; der Rachegott, der Blutopfer als Sühne verlangt und Beschneidung anordnet; der eine bestimmte Gruppe auserwählt (Kirche oder Synagoge) und dessen Verheißungen Nationalismus und Kolonialismus schüren.
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