Modul 2 – Einheit 4
Warum immer die Juden?
Hintergrundwissen für Anwender*innen:
Obwohl der Beginn der Corona-Pandemie bereits länger zurückliegt und das Beispiel nicht mehr ganz aktuell ist, hat die Arbeit mit diesem Video in der Praxis gut funktioniert, da es anschauliche Beispiele für sogenannte antisemitische „Codes“ präsentiert. Jüdinnen und Juden werden nicht direkt als „Schuldige“ benannt, sondern häufig über verschlüsselte Begriffe und Motive angesprochen. Dies wird in Einheit 6 erneut thematisiert, da in der Praxis von TN gelegentlich Zweifel an diesen Codes geäußert wurden.
Die Verschwörungserzählungen rund um die Corona-Pandemie erscheinen uns jedoch weiterhin als ein geeigneter Kontext, da der Umgang damit gesellschaftlich und politisch noch nicht umfassend aufgearbeitet wurde. Zudem haben alle Menschen eigene Erfahrungen mit der Situation gemacht, und die Pandemie stellt ein gutes Beispiel für Unsicherheiten und Ambivalenzen dar. Für viele Jugendliche ist dies ein lebensnahes Beispiel, das nicht so „weit weg“ ist wie etwa der 11. September 2001.
In dieser Einheit steht ein Video mit einem Zusammenschnitt einer Anti-Corona-Maßnahmen Demonstration im Mittelpunkt. Dieses Video reproduziert Antisemitismus und muss daher danach unbedingt kontextualisiert werden. Für die Anwender*innen gibt es hier ein bearbeitetes Video mit Erklärungen zu einzelnen Begriffen in dem Video, die antisemitische Codes darstellen.
Zusätzlich gibt es ein schriftliches Glossar mit antisemitischen Begriffen und Motiven aus dem Video, welches auch als Unterstützung für die TN genutzt werden kann. (s. Material)
Ziel
Ziel dieser Einheit ist es, dass die TN antisemitische Codes in Verschwörungserzählungen entschlüsseln können.
Ablauf
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- Die TN werden in Gruppen eingeteilt (ca. 4 Personen) und schauen dieses Video einer Anti-Corona-Maßnahmen-Demo (JFDA). Dazu erhalten sie folgende Arbeitsaufträge:
- Sammelt alle Begriffe, die ihr nicht genau versteht.
- Recherchiert die gesammelten Begriffe im Internet oder fragt die betreuende Person, um deren Bedeutungen und Kontexte zu klären. Notiert die Erklärungen.
- Beantwortet folgende Fragen: Wer wird in den Materialien als schuldig oder böse dargestellt? Was wird in Bezug auf diese Personen oder Gruppen konkret unternommen? Warum geschieht dies und was ist das Ziel?
- Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse und diskutieren im Plenum, wie die Begriffe und Motive (Codes) miteinander verknüpft sind.
- Die erarbeiteten Codes werden innerhalb eines „Glossars“ an der Tafel/dem Flipchart visualisiert.
- Die TN werden in Gruppen eingeteilt (ca. 4 Personen) und schauen dieses Video einer Anti-Corona-Maßnahmen-Demo (JFDA). Dazu erhalten sie folgende Arbeitsaufträge:
Hinweis: Dies kann auch in die Gruppen gespiegelt werden und zu einer zweiten Gruppenarbeitsphase führen. Wichtig ist jedoch, dass die Ergebnisse mit allen geteilt werden, sodass alle TN darauf Zugriff haben.
Methode
– Gruppenarbeit
– Videoanalyse
– Plenumsdiskussion