Kursfortschritt gesamt

Modul 5 – Einheit 3

Beziehungsbäume

Hintergrundwissen für Anwender*innen:

In Religionsschulbüchern finden sich nach wie vor sehr problematische Darstellungen zum Judentum und dessen Verhältnis zum Christentum. Ein häufiges Beispiel hierfür ist die Verwendung von Baummotiven, die die Entstehung und Beziehung der Religionen metaphorisch darstellen sollen. Da wir hier keine konkreten Beispiele aus Religionsschulbüchern zeigen können und wollen, haben wir kritische Darstellungen nachgezeichnet, weil wir glauben, dass das Erkennen an den negativen Beispielen ein wichtiger Erkenntnisprozess ist. Die drei genutzten Illustrationen zeigen: a) Eine typische Darstellung der Entwicklung der christlichen Konfessionen, bei der das Judentum gar nicht erwähnt wird. b) Eine Darstellung, die das Judentum als Wurzel des Christentums darstellt, wodurch der Eindruck entsteht, das Judentum sei alt, überholt und „abgelöst“ – ohne lebendige Fortentwicklung, während das Christentum dynamisch daraus „erwächst“. c) Eine Darstellung, in der das Judentum als „kleiner, schwacher“ Ast gezeigt wird, der nicht weiterwächst.

 

Weiterführende Materialien:

Katharina von Kellenbach (2023): „Von der Wurzel getragen. Über das Bild des edlen Olivenbaums“ (PDF) 

Dihle, Ariane u.a. (2024): Die Repräsentation des Judentums in Schulbüchern und anderen Unterrichtsmaterialien. Ein antisemitismuskritischer Fragenkatalog zur Verbesserung der Darstellungen

 Ziel

Ziel dieser Einheit ist es, dass die TN Bilder analysieren, die eine problematische Darstellung der Beziehung zwischen Christentum und Judentum aufweisen. Zusätzlich werden sie für Bildsprachen und Themen christlicher Judenfeindschaft wie auch ihres subtilen Charakters sensibilisiert.

Ablauf

  1. Die „Baumbilder“ (s. Material) werden im Raum verteilt und die TN bekommen Klebezettel verteilt. Sie sollen sich nun die Bilder anschauen und Kommentare auf die Zettel schreiben (unter der Fragestellung: „Was fällt euch auf?“).
  2. Nun gibt es eine Art „Museumsrundgang“, in der die Kommentare gesichtet und im Plenum diskutiert werden. Bei jedem Bild sollten zusätzlich folgende Fragen beantwortet werden:
    1. Warum glaubt ihr, wird der Baum so dargestellt?
    2. Wie könnte es sich aus christlicher und aus jüdischer Sicht anfühlen, diesen Baum so zu sehen?
  3. Bei Bedarf: thematisch passende Fragen aus Einheit 1 werden ausgewählt und im Plenum diskutiert/beantwortet

 Methode

– Bildanalyse

– „Gallery Walk“

– Plenumsdiskussion

 Material

– Klebezettel