Auftakt des 3. Forum Kirche und Rechtsextremismus im Norden vom 1.-2. Juli 2016, Seehol, Plön
Die Seligpreisungen im Licht der aktuellen Situation erkunden
Als Glaubende wohnen wir gleichzeitig in zwei Räumen. Wie können wir uns in beiden Räumen authentisch bewegen? Wie können wir verschiedenen Stimmen Raum geben? Was sind die grundlegenden Prinzipien unserer jeweiligen Kultur und was sind die Prinzipien des Himmelreiches?
Zuerst möchte ich den Veranstalter_innen des Forums danken für die Einladung, zu Ihnen zu sprechen.
Ich bin nicht länger eine Fremde hier, denn ich fühle mich hier zu Hause bei Freund_innen und Kolleg_innen, die eine Leidenschaft haben für das Himmelreich Gottes, für Vielfalt, Gleichheit, Einheit, Liebe, Gerechtigkeit und Frieden.
Zum Zweiten danke ich Ihnen, dass Sie prophetisch sind, und ich danke Ihnen für Ihren Mut, immer wieder zu stehen, zu sitzen oder Plätze zu besetzten, dass die Welt ein Ort wird, der Gerechtigkeit für alle Menschen bereit hält.
Eine ehemalige britische Abgeordnete, die auch Christin war, stand einmal vor 2.000 Christ_innen und sagte: “Manchmal als Politiker_innen entscheiden wir uns, das zu tun was populär ist anstatt das Richtige zu tun, denn wir wollen ja wieder gewählt werden.” – Dann sagte sie weiter “Mit der Erlassjahr-Kampagne haben sich wohlmeinende Menschen und Christ_innen zusammen getan und gesagt ‘Das Maß ist voll.’ Damit haben sie weit verbreitete Ansichten verändert. Daraufhin hat sich der Wind gedreht und wir, die wir in einer Position waren, das Richtige zu tun, konnten das Richtige tun.”
Ich werde jetzt eine freie Übersetzung des Textes lesen, dass wir eine andere Perspektive bekommen.
Exploring the beatitudes in the light of the current situation
As believers we inhabit two spaces at the same time. How can we walk authentically in both spaces? How can we give room for different voices? What are cultural principles and what are principles of the kingdom of heaven?
First I would like to thank the organisers of this conference for the invitation to address you.
I am no longer a stranger here as I feel at home with friends and colleagues who have a passion for God’s Kingdom of diversity, equality, unity, love, justice and peace.
Secondly I would like to thank you for being prophetic and your courage of standing, sitting or occupying spaces to ensure a just world for all.
A former serving MP who was also a Christian stood in front of 2000 people of faith and said this – “Sometimes as politicians we choose to be doing the popular thing instead of the right thing as we want to be re-elected.” She then went on to say. “With the Jubilee 2000, Drop the Debt campaign, well-meaning people and people of faith got together and said ‘enough is enough’ and changed the tide of popular thinking. This changed the wind, those of us who were in a position to do the right thing were now able to do so.”
I would like to read a para phrase of the text to give us another perspective.
Matthäus 5, 1-12 (Übersetzung “The Message”)
1+2 Als Jesus sah, dass eine große Menge Menschen ihm folgte, stieg er auf einen Berg. Die, die bei ihm in der Lehre waren, die Engagierten, stiegen mit ihm auf den Berg. Als sie an einem ruhigen Platz anka-men setzte er sich hin und lehrte seine Begleiter_in-nen. Das ist was er sagte:
3 Du bist gesegnet wenn du am Ende deiner Kräfte bist. Wenn du ‚weniger‘ bist, dann ist mehr da von Gott und seiner Herrschaft.
4 Du bist gesegnet wenn du das Gefühl hast, dass du das verloren hast was dir am kostbarsten ist. Nur dann kannst du umarmt werden von Dem, der dir am liebsten ist.
5 Du bist gesegnet wenn du zufrieden bist als die die du bist – nicht mehr und nicht weniger. Das ist der Moment in dem du feststellst, dass du stolze Besit-zerin bist von allem, was nicht gekauft werden kann.
6 Du bist gesegnet, wenn du Geschmack gefunden hast an Gott. Er ist das Essen und Trinken der bes-ten Mahlzeit, die du jemals gegessen hast.
7 Du bist gesegnet wenn du dich um Menschen sorgst. In dem Moment wirst du merken, dass auch für dich gesorgt wird.
8 Du bist gesegnet wenn du deine innere Welt – dei-nen Geist und dein Herz – eingerenkt bekommst. Dann kannst du Gott in der äusseren Welt sehen.
9 Du bist gesegnet, wenn du Menschen zeigen kannst, wie sie zusammenarbeiten können anstatt zu konkurrieren oder zu kämpfen. Dann wirst du entdecken, wer du wirklich bist, und deinen Platz in der Familie Gottes.
10 Du bist gesegnet, wenn dein Bekenntnis zu Gott deine Verfolgung verursacht. Die Verfolgung treibt dich immer weiter hinein in Gottes Königreich.
11+12 Nicht nur das – halte dich immer dann für gesegnet wenn Menschen dich herabsetzten oder dich rauswerfen oder über dich Lügen verbreiten um mich in Verruf zu bringen. Das heißt, dass die Wahr-heit ihnen zu nahe kommt und es unbequem wird für sie. Du kannst froh sein, wenn das passiert – denn ihnen gefällt es nicht, aber mir gefällt es. Und der ganze Himmel applaudiert. Das wisse, dass du in guter Gesellschaft bist. Meine Propheten und Zeugen haben immer diese Schwierigkeiten gehabt.
Matthew 5:1-12 (The Message)
5 1-2 When Jesus saw his ministry drawing huge crowds, he climbed a hillside. Those who were apprenticed to him, the committed, climbed with him. Arriving at a quiet place, he sat down and taught his climbing companions. This is what he said:
3 “You’re blessed when you’re at the end of your rope. With less of you there is more of God and his rule.
4 “You’re blessed when you feel you’ve lost what is most dear to you. Only then can you be em-braced by the One most dear to you.
5 “You’re blessed when you’re content with just who you are—no more, no less. That’s the mo-ment you find yourselves proud owners of eve-rything that can’t be bought.
6 “You’re blessed when you’ve worked up a good appetite for God. He’s food and drink in the best meal you’ll ever eat.
7 “You’re blessed when you care. At the moment of being ‘care-full,’ you find yourselves cared for.
8 “You’re blessed when you get your inside world—your mind and heart—put right. Then you can see God in the outside world.
9 “You’re blessed when you can show people how to cooperate instead of compete or fight. That’s when you discover who you really are, and your place in God’s family.
10 “You’re blessed when your commitment to God provokes persecution. The persecution drives you even deeper into God’s kingdom.
11-12 “Not only that—count yourselves blessed
every time people put you down or throw you out or speak lies about you to discredit me. What it means is that the truth is too close for comfort and they are uncomfortable. You can be glad when that happens—give a cheer, even!—for though they don’t like it, I do! And all heaven applauds. And know that you are in good company. My prophets and witnesses have always gotten into this kind of trouble.
Die Seligpreisungen – Luther 1984
1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um mei-netwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Ich lese verschiedene Übersetzungen der Bibel, nicht um mich selber zu verwirren, sondern um besser zu verstehen, was Gott mir durch sein Wort sagen will. Ich möchte die Nuancen sehen, ich möchte sehen, wie die Brillen von Kultur und Sprache mir neue Einsichten in die Zusammenhänge geben können, und was ich davon lernen könnte.
Auf den ersten Blick scheint es, dass die “Message” Übersetzung eher “Ich”- zentriert ist und die New King Jamses Version/ Luther-Übersetzung eher da-von schreibt, wer unter uns ist. Beide schreiben die Werte auf, die Gott wichtig sind. Ich glaube, wir können von beiden lernen.
Menschen sind auf einen Berg gestiegen, um Jesus an einem ruhigen Platz zu hören. Jesus hatte etwas zu sagen, was eine Menschenmenge, die ihm folgte, hören wollte. Oft wird dieser Text benannt als Teil der “Bergpredigt”. Die Seligpreisungen sind ein erneuertes Manifest mit dem Fokus auf Liebe und De-mut.
Sie geben uns einen klaren Blick auf Jesus’ Lehre von Spiritualität und Mitgefühl. Eine Seligpreisung ist ein Satz der sagt, dass ein einzelner Mensch oder eine Gruppe von Menschen besonders selig, gesegnet oder ermutigt sind. Ein einziges Komma oder ein Punkt in dem Text würde den ganzen Zusammenhang verändern. Was wäre, wenn Deine Erfahrung Dir nur erlauben würde, die ersten Worte von jedem Satz zu lesen, weil dich das tröstet …
Selig sind die Armen. Selig sind die, die Hunger leiden. Selig sind die reinen Herzens sind. Das würde den Sätzen ganz neue Dimensionen geben.
Ich lese die Bibel jetzt schon seit mehr als 50 Jahren, wieder und wieder denke ich darüber nach, wie die Texte mein Leben und die Situationen, in denen ich war, beeinflusst haben. Die folgenden Betrach-tungen habe ich über die Jahre aus den Texten von Kristiana Kaines zusammengelesen.
1. Wer sind die Menschen, die Arm im Geiste sind?
Könnten dass Menschen sein, die in ihrem Leben an einer Weggabelung stehen? Menschen, die spirituell bankrott sind? Bar jeden Verständnisses, was der nächste Schritt sein könnte? Oder jemand, der oder die ein-fach nicht entscheiden kann, was als nächs-tes zu tun ist.
Wenn Menschen in unserer Umgebung mit solchen Herausforderungen konfrontiert sind, dann ist unsere Versuchung, ihre Leere mit Ratschlägen zu füllen – Ratschlägen die sie bereichern und ihre Leere füllen. Das mag uns beruhigen, denn wir geben den Armen etwas. Arm im Geist zu sein heißt zu akzeptieren, dass wir nicht sehen können. Wenn wir je-manden sehen, der nicht sehen kann, könn-ten wir Mitleid haben, wir könnten wünschen, den Menschen zu heilen, oder wir könnten dem Menschen erzählen, wie die Welt aus unserer Perspektive aussieht.
Bemerken wir, dass die Person, die nicht sieht, unsere Gedanken mitbekommt, dass wir uns wünschen sie sähe die Welt so wie wir? Wie wird sie das beeinflussen? Könnte sie sich unterlegen fühlen, oder noch ärmer? Das ist ein Beispiel dafür, wie wir anderen still und heimlich Meinungen aufdrängen. Uns unserer eigenen Armut bewusst zu sein wird uns die Einsicht vermitteln, dass wir nicht die ‘vollständige’ Weisheit und Wahrheit besitzen und einzusehen, dass auch wir lernen können.
2. Zu trauern heißt, voller Kummer zu sein, weil jemand oder etwas uns fortgenommen worden ist.
Trauer hüllte mich ganz ein als mein Vater starb. Diese Worte halfen, mich zu trösteten.
‘Eure Freude ist euer Leid ohne Maske. Und derselbe Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt, war oft von euren Tränen erfüllt.
Und wie könnte es anders sein? Je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt, desto mehr Freude könnt ihr erfassen. Ist nicht der Becher, der euren Wein enthält, dasselbe Gefäß, das im Ofen des Töpfers gebrannt wurde?
Und ist nicht die Laute, die euren Geist besänftigt, dasselbe Holz, das mit Messern ausgehöhlt wurde?
Wenn ihr fröhlich seid, schaut tief in eure Herzen, und ihr werdet finden, dass nur das, was euch Leid bereitet hat, euch auch Freude gibt.
Wenn ihr traurig seid, schaut wieder in eure Herzen, und ihr werdet sehen, dass die Wahrheit um das weint, was euch Vergnügen bereitet hat.
Einige von euch sagen: „Freude ist größer als Leid“. Und andere sagen: „Nein, Leid ist größer“.
Aber ich sage euch, sie sind untrennbar.
Sie kommen zusammen, und wenn einer al-leine mit euch am Tisch sitzt, denkt daran, dass der andere auf eurem Bett schläft.’
The Beatitudes – New King James
1 And seeing the multitudes, He went up on a mountain, and when He was seated His disciples came to Him. 2 Then He opened His mouth and taught them, saying:
3 “Blessed are the poor in spirit, For theirs is the kingdom of heaven.
4 Blessed are those who mourn, For they shall be comforted.
5 Blessed are the meek, For they shall inherit the earth.
6 Blessed are those who hunger and thirst for righteousness, For they shall be filled.
7 Blessed are the merciful, For they shall obtain mercy.
8 Blessed are the pure in heart, For they shall see God.
9 Blessed are the peacemakers,
For they shall be called children of God.
10 Blessed are those who are persecuted for righteousness’ sake,
For theirs is the kingdom of heaven.
11 “Blessed are you when they revile and perse-cute you, and say all kinds of evil against you falsely for My sake.
12 Rejoice and be exceedingly glad, for great is your reward in heaven, for so they persecuted the prophets who were before you.
I read different versions and para phrases of the bible, not to confuse myself, but to grasp and hold deeper reflections on what God is saying through His word. I want to see the breath of nuances, how the lens of culture and language can give new insight to the context and what I may learn from this.
At first glance it would seem that the Message paraphrase is more ‘I’ centred and the New King James reading is recognising who is among us. Both articulate the values that God cares about. I believe we can learn from each.
People had climbed a hill to hear him in a quiet place. Jesus had something to say that the crowd who followed wanted to hear. We are of-ten introduced to this text as part of ‘The Ser-mon On The Mount’, the Beatitudes present a renewed manifesto that focuses on love and hu-mility.
They give us very clear insight of Jesus‘ teach-ings on spirituality and compassion. A beatitude is a phrase declaring that an individual or a group of people are particularly happy, blessed or encouraged.
Here in Europe we read the text from a collec-tive vantage point of privilege. The book of Amos teaches us that with privilege comes responsibility.
A simple comma or full stop in the text would al-ter the whole context. What if your experience only allowed you to read the first few words of each sentence because that comforts you …
Blessed are the poor. Blessed are those who hunger. Blessed are the pure. This would bring a whole new dimension to these sayings.
I have been reading the bible for over 50 years, over and over again I continually reflect on how this has impacted my life and the situations I found myself in. The following reflection I have gleaned from the writings of Kristiana Kaine over the years.
1. Who are the people who are poor in spirit? Could they be people at a junction in their lives? Individuals who are spiritually bankrupt? Bereft of understanding what the next step might be? Or simply cannot decide what to do next.
When people around us are faced with such challenges the temptation is to fill their void, by giving advice – advice that will enrich and fill their void. This may appease us, as we are giving to the poor. Being poor in spirit is the acceptance that we cannot see. When we are faced with someone who cannot see, our instinct could be to pity and wish we could heal them, or even tell them what the world is like from our perspective.
Are we aware that the person who is blind experiences our thoughts of wanting them to see like us? How might that affect them? May they feel inferior, or the poorer for this? This is an example of how we can inflict numerous opinions quietly and silently on others.
Being conscious of our own poverty will give us insight that we are cut off from ‘total’ wisdom and truth, to embrace that we can also learn.
2. To mourn is to be sorrowful because something or someone has been taken away from us.
Mourning embraced me fully when my father died. These words helped to comfort me.
‘Your joy is your sorrow unmasked. And the selfsame well from which your laughter rises was oftentimes filled with your tears.
And how else can it be?
The deeper that sorrow carves into your being, the more joy you can contain.
Is not the cup that holds your wine the very cup that was burned in the potter’s oven? And is not the lute that soothes your spirit, the very wood that was hollowed with knives?
When you are joyous, look deep into your heart and you shall find it is only that which has given you sorrow that is giving you joy.
When you are sorrowful look again in your heart, and you shall see that in truth you are weeping for that which has been your delight.
Some of you say, “Joy is greater than sorrow,” and others say, “Nay, sorrow is the greater.”
But I say unto you, they are inseparable. Together they come, and when one sits alone with you at your board, remember that the other is asleep upon your bed.’
Khalil Gibran – Der Prophet
Trost kommt nicht zu denen die zufrieden sind, wir müssen die Leere erleben und unseren Verlust betrauern bevor wir den Trost des Tröstenden spüren können.
Was könnte das bedeuten für Menschen, die um etwas Trauern, das wir uns gar nicht vorstellen können. Wie können wir versuchen, sie zu trösten oder auf Tröstung hinzuweisen, die ihrer Situation angemessen ist?
3. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass das Wort sanftmütig auf gar keine Fall schwach-sein bedeutet. Es bedeutet vielmehr das Kultivieren von Gnade und Güte in uns selbst. Ein kraftvolles Bild dafür habe ich bei Johannes 4, Verse 35-38 gefunden, selbstlos sein.
Der Gedanke, dass andere ernten was wir säen mag uns nicht behagen. In dieser dritten Seligpreisung geht es um die Neudefinition unserer Gefühle, Sehnsüchte und Leidenschaften um zu unserem wahren Sein zu kommen. Gnädig und gütig zu arbeiten, so dass andere ohne Vorbehalt ernten können. Die Sanftmütigen sind die, die gute Selbstwahrnehmung haben, die nicht alles kontrol-lieren müssen und die Dingen und Menschen sich entfalten lassen.
4. Wissen sie, wie es sich anfühlt, physisch hungrig oder durstig zu sein? Ich muss zugeben, dass ich das nicht kenne. Ich kann sagen, dass ich Hunger habe, weil ich einige Stunden nichts gegessen habe, oder dass ich Durst habe, weil mein Hals trocken ist.
Wir müssen hungrig und durstig sein, um den fruchtbaren Boden zu finden, und dann werden wir gefüllt. Ich habe bemerkt, dass ich mich selbst genährt habe, wenn ich vor Herausforderungen stand und dann kann ich wirklich in die Tiefe gehen.
Wie können wir lernen, was dieser Text für Menschen bedeutet, die physisch hungrig und durstig sind? Wenn ich faste erlaubt mir die Erfahrung von Hunger und Durst, mir im Inneren selbst be-wusst zu werden und mir meines physischen Verlangens bewusst zu werden. Unser Hunger und Durst kann nicht gestillt werden wenn wir ihn nicht gespürt haben. Rechtschaffenheit ist kein Wort, das wir jeden Tag benutzen; obwohl es bei uns allen obenauf liegt. Gerechtigkeit suchen, ist das gerecht? Das Wort heißt: Recht zu tun. Recht zu tun ist Liebe, oder nicht?
Es braucht Mut zu verstehen, dass wir manchmal im Dunklen arbeiten und Fehler machen, weil wir neue Ideen und neue Arten des Verstehens nicht einbeziehen.
Die hauptsächliche Botschaft hier ist, uns nach der Gegenwart Gottes in unserem Sein zu sehnen.
5. Barmherzig sein heißt, dass ich einen andern Menschen bewusst so wahrnehme als ob ich er oder sie wäre. Über die anderen so denken wie wir möchten, dass sie über uns denken.
Im Licht der Barmherzigkeit wird unser Urteilen unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit bedenken, und daraus entwickelt sich ein neuer Ton, eine neue Melodie.
Barmherzigkeit kann auch Güte bedeuten, Mitgefühl und Sympathie und andere assoziierte Worte, und sie kann zusammengefasst werden in Jesus’ Wort – ‘Liebt einander so wie ich euch geliebt habe.’
Wenn wir es geschafft haben, mit uns selbst barmherzig zu sein, werden wir andere eher annehmen können. Was könnte das für Veränderungen bedeuten? Die automatische Reaktion der Seele, jemanden oder etwas zu mögen oder nicht zu mögen und was das für unser Handeln heißt? Eine einfühlsame Anerkennung für andere Menschen wird sich ein-stellen, weil wir unsere eigenen Möglichkeiten erkannt haben. Wir müssen darüber nachdenken, barmherzig sowohl zu anderen als auch zu uns selbst zu sein, wir müssen auch darüber nachdenken, wie wir Barmherzigkeit empfangen.
Das heißt, es geht um Balance und Harmo-nie, die in unserem Geist existieren sollte, ausatmen damit wir wieder einatmen können. Wir müssen einander und unseren Ideen Raum zum Atmen geben, sonst werden sie wie verbrauchte Luft in der Lunge und werde uns ersticken.
6. Rein, sauber, frei von Unreinheit, nicht verschmutzt.
Die, die reinen Herzens sind, entwickeln ein fein eingestelltes Bewusstsein in sich, mit dem sie wahrnehmen, was gut ist und was schlecht ist. Das machen Menschen nicht ein für allemal und dann hält es für immer. Das ist ein Prozess und geschieht kontinuierlich, und Gott schaut aus danach.
Ich finde es hilfreich, mich daran zu erinnern. ‘Wir sind nicht Menschen auf einer spirituellen Reise sondern wir sind spirituelle Wesen auf einer Reise durch das Mensch-sein’ (Pierre Teilhard de Chardin in The Joy of Kindness)
Diese Reinheit zeigt sich in einfachen Dingen wie beherzt sein, Mitgefühl zeigen, Gnade, demütig sein, nicht zu urteilen, Dankbarkeit, gerade dann, wenn es nicht einfach ist das zu tun. Dann spüren wir, wie Gott in uns wirkt.
7. Die ersten fünf Seligpreisungen könnten betrachtet werden als Schule für unsere je ei-gene persönliche Entwicklung. Der Blick auf die Reinheit des Herzens geht über den*die Einzelne*n hinaus. Die siebte und achte Seligpreisung spricht davon, wie wir Gott sehen können und Gottes Kinder werden. Die Welt in der wir leben ist nicht immer friedvoll. Die, die Friedensmacher*innen sind, könnten angesehen werden als Menschen, die versuchen anderen ihren Willen aufzuzwingen. Das kann sogar in sehr spirituellen Zusammenhängen so geschehen. Da könnte ich einige Geschichten erzählen …. ‘Wohlgemeintes’ herrscht und Regeln, die unser Verhalten von außen kontrollieren. Diese Regeln können ohne Hinterfragen angenommen werden, weil sie die Ruhe erhalten.
Frieden kann beschrieben werden als liebenswürdig-sein, bereit sein anderen eine Freude zu machen oder friedvoll sein. Kann Mensch Frieden spüren, wenn in seinem_ihrem Inne-ren keine Ruhe ist? Es geht dabei nicht da-rum kontroverse Situationen zu vermeiden sondern den eigenen inneren Frieden einzu-setzen um mit solchen Situationen umzugehen. Eine ehrliche und offene Sprache zu lernen wird uns ermöglichen unsere eigenen Konflikte zu verstehen, und mehr über uns selber und andere zu lernen. Friedensmacher*innen sind in der Lage, das Neue aufzunehmen ohne es zu fürchten oder müde zu werden, und ohne Widerstand.
8. Die, die verfolgt werden, sind die, die vertrieben worden sind. Von welchen Menschen haben wir uns distanziert und warum? Wenn wir das in den Zusammenhang mit Rechtschaf-fenheit setzten, dann ist Gerechtigkeit einefortwährende Serie von Anpassungen um Gleichgewicht und Harmonie herzustellen.
Glücklich sind die, die vertrieben werden weil sie das Gleichgewicht herstellen wollen. Inneres Glück ist nicht bestimmt von dem, was außen passiert. Die von uns, die sich beschäftigen mit ihrer inneren Verbindung zu Gott, die sollten darauf vorbereitet sein, dass sie von anderen verfolgt werden.
Wenn ihr beginnt anders zu denken, werden andere Menschen sich unbehaglich fühlen, denn unser gewohnter Level von Gefühlen mag nicht gestört werden, denn das bedeutet harte Arbeit. Jesus provoziert Reaktionen wo immer er hin-geht und mit allem, was er tut. Lasst uns nicht irregeführt werden zu denken, dass es ein Zeichen für unser Fortschreiten ist wenn wir Menschen aus der Fassung bringen. Wir bauen Gemeinschaft indem wir uns selber über-winden. Durch das Bemühen eines*r jeden von uns entwickeln wir Gemeinschaft über das, was uns gemeinsam ist. Christus ist in dir so wie Er in mir ist. Die Seligpreisungen zeigen, dass wir unser Bewusst-sein entwickeln wenn wir Widerspruch spüren. Wenn wir reagieren wenn wir nicht geliebt werden, wenn über uns Lügen verbreitet werden und wir abgelehnt werden, dann spielen wir anderen in die Hände.
Übersetzung von Julika Koch, Referat Friedenbildung der Nordkirche, Juni 2016
Khalil Gibran – The Prophet
Comfort does not come to those who are content, we have to experience the emp-tiness and grieve for our losses before we are able to experience the comfort from the comforter.
What might this mean for people who are in a state of mourning due to loss outside of our experiences. How may we seek to comfort or point to comfort that is au-thentic to their situation?
3. We are to be clear that the word meek does not in any way imply weakness. It is more about cultivating grace and gentleness within ourselves A powerful picture of this is found in John 4 :35-38, being selfless.
The thought of others reaping what we have sown may not sit well with us. This third blessing is about redefining our emotions, desire and passions to become our real self. Graciously and gently work-ing so that others may reap unconditionally.
The meek are those who have a strong sense of self, who do not feel the need to be in control and will allow things to un-fold naturally.
4. Do you know what is it like to be physi-cally hungry or thirsty? I have to admit I do not. I may tell you I am hungry, because I have not eaten for a few hours or I am thirsty because my throat feels dry.
We have to be hungry and thirsty to find that fertile ground and then we will be filled. I realise I have been feeding myself when I am presented with challenges and I can dig deep.
For those who have experienced the physical nature of being hungry and thirsty, how can we learn what this text means in their context?
When I am fasting the experience of hunger and thirst allows me to be inwardly aware of myself and my physical cravings. Our hunger cannot be satisfied and our thirst cannot be quenched if we have not first experienced them. Righteousness is not a word we use every day; however, it is uppermost in all our minds. Seeking justice, is this just? The word means to do right, to do right is to love, is it not?
It takes courage to understand that we are sometimes working in the dark and we get it wrong because we do not embrace new ideas and understandings. The main message here is to crave the presence of God in our being.
5. Merciful – means we actively experience the other person as if we were them. Think about others as we would like them to think about us.
In the light of mercy our judging will take into consideration our past, present and future as the whole picture, this will develop a new tone. Mercy can also mean kindness, compas-sion and sympathy and associate words, but can be summed up by Jesus – ‘Love one another as I have loved you.’
Once we have mastered being merciful to ourselves, we become more embracing of others. What might this mean for differ-ences? The automatic soul reaction of like & dislikes and how we respond to it? An insightful appreciation for others will rise because we have seen our own potential.
We need to reflect on being merciful to others as well as to our selves, however, we also need to consider how we receive mercy.
This speaks to us of balance and harmony that should exist in our mind, breathing out to be able to breathe in. We must give one another and our ideas space to breathe otherwise. like stale air in our lungs, it will suffocate us.
6. Pure, clean, free of impurities, not contaminated.
Those who are pure in heart are developing a finely tuned consciousness within to keep the balance between what is good and what is bad. This is not something that is done once, but is continuous and sought for of God.
I find it helpful to remember. ‘We are not human beings on a spiritual journey, we are spiritual being on a human journey’ (Pierre Teilhard de Chardin in The Joy of Kindness)
This purity shows in the simple things like being courageous, demonstrating compassion, grace, being humble, withholding judgements, gratitude, not just when it is easy to do so. It is in these ways that we recognise God at work in us.
7. The first five Beatitudes could be considered in looking at our own personal de-velopment, and looking at purity has been suggested as looking beyond ourselves. The seventh and eighth Beatitude speaks of us seeing God and becoming children of God.
The world we inhabit is not at all times peaceful. Those who are peacemakers could be considered those who attempt to impose their will on other people. Even in the most spiritual of places this is the case. There are some stories I can tell… ‘Well meaning’ rules and regulations to place external control on our conduct. These rules can be accepted without question, because they keep the peace.
Peace can be described as being agreeable, willing to please or being tranquil. Can peace be experienced if inwardly there is no calm? It is not about avoiding contentious situations, but about dealing with them through our inner peace. Learning the language of speaking honestly and openly will facilitate us to understand our own conflicts, learning about ourselves and others.
Peacemakers are able to embrace the new without fear or tiring and without re-sistance.
8. The ones who are persecuted are theones who have been driven away. Who have we distanced ourselves from and why? Placing this in the context of righteousness, justice is a continual series of adjustments to restore balance and har-mony.
Happy are those who are driven away because they want to bring balance. Inner happiness is not determined by what is going on externally. Those of us who are engaging and working on our in-ner being with God should be prepared to be persecuted by others. When you start to think differently, individuals feel un-comfortable, because our feeling level does not like to be disturbed as it is hard work. Jesus provokes reactions whereever he goes and through whatever he does. Let us not be misguided in thinking if we upset people it indicates that we are pro-gressing.
We build community by overcoming ourselves. Through the effort of each we build communities by what we have in common. Christ is in you as He is in me.
The beatitudes demonstrate that we develop our consciousness in the presence of opposition. If we react when we are disliked, lied about and rejected we play into others hands.