Die Bibel neu entdecken: Antisemitismuskritische Bibelauslegungen
Das Projekt „Bildstörungen – Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis“ an der Evangelischen Akademie zu Berlin veranstaltet eine Vortragsreihe, bei der renommierte und junge Exeget*innen neue Bibelauslegungen vorstellen, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten.
Klischeehafte christliche Vorstellungen wirken oft bildhaft im säkularisierten Antisemitismus weiter: der alttestamentarische Gesetzesglauben; der Rachegott, der Blutopfer als Sühne verlangt und Beschneidung anordnet; der eine bestimmte Gruppe auserwählt (Kirche oder Synagoge) und dessen Verheißungen Nationalismus und Kolonialismus schüren. In wissenschaftlich fundierten, aber leicht zugänglichen Auslegungen bestimmter Textpassagen werden diese karikierenden Vorstellungen seit September 2021 einmal im Monat hinterfragt. Die Exeget*innen schneiden dabei die antijüdische Rezeptionsgeschichte kurz an, entwickeln aber vor allem neue, kreative und lebendige Verständnismöglichkeiten, in denen die Schrift in ihrer Tiefe und Mehrdimensionalität neu zur Geltung kommt. Die Vorträge sollen Lust machen, das Potential biblischer Texte neu zu entdecken und zu zeigen, wie sehr wir davon profitieren, wenn wir sie mit der jüdischen Tradition und nicht gegen sie lesen.
Mehr Infos unter: eaberlin.de/seminars/