08.08.2023

Religionspädagogische Abrufangebote: Störung hat Vorrang – Antisemitismuskritische Bildungsmodule für die religionspädagogische Praxis

Antisemitische Einstellungen und Erzählungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet und insbesondere während der Pandemie verstärkt sichtbar geworden. Auch Jugendliche sind durch soziale Medien zunehmend mit Verschwörungserzählungen und den darin enthaltenen antisemitischen Bildern konfrontiert. Diesen Erzählungen liegen häufig christliche Muster zugrunde, die wenig bewusst sind und kaum bearbeitet werden. Die antisemitismuskritischen Bildungsmodule sind eine Spurensuche für die Religionspädagogik nach der christlichen Signatur des gegenwärtigen Antisemitismus und beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit Erscheinungsformen von Antisemitismus, mit Bibelrezeption und der Wirkung christlich geprägter antijüdischer Geschichten und Bilder. Dabei werden antisemitische Codes und Motive wie Verrat, Geldgier, Verschwörung in aktuellen Verschwörungserzählungen untersucht. Sie untersuchen die Verbreitung dieser Motive im Internet und in den sozialen Medien und verfolgen ihre christliche Prägung zurück. Ein Beispiel sind Darstellungen der biblischen Judas-Figur und die Rezeption der Passionsgeschichte. Mit kreativen Methoden werden alternative andere biblische Bilder und Geschichten erzählt und die Schüler*innen werden empowert antijüdische Muster zu erkennen. Mit einer Fortbildung werden Lehrkräfte in die Thematik und in die Bildungsmodule eingeführt. Die Module stehen ab Frühjahr 2024 als offenes Bildungsmaterial zur freien Nutzung mit allen notwendigen Materialien zur Verfügung.

Ansprechpersonen: Kristina Herbst und Nina Schmidt

Projekt: DisKursLab – Labor für antisemitismus- und rassismuskritische Bildung & Praxis, Evangelische Akademie zu Berlin

Zielgruppe: Religionslehrkräfte

Dauer: 120 Minuten oder Studientag

Ort: präsentisch

Kontakt: herbst@eaberlin.de

Mehr Infos unter:  akd-ekbo.de/religionspaedagogik/abrufangebote/