Liebe Gemeinde,
ich selbst stamme aus dem Iran und lebe seit einigen Jahren in Deutschland und begleite ehrenamtlich Flüchtlinge, die zu uns kommen. Ich weiß, wie Menschen sich fühlen, die neu in dieses Land kommen und die ihre Heimat und ihre Familie verlassen müssen.
In Deutschland heimisch zu werden, war auch für mich ein langer Prozess, der genau genommen bis heute anhält. Ein Mensch, der flieht, tut dies, um sein Leben zu retten. Dabei spielt der Glaube in allem eine wichtige Rolle: in dem Aufbringen der Kraft, die man für die Flucht braucht, in der Unsicherheit auf dem Weg und beim Ankommen in einem neuen Land.
Im Fall der Flüchtlinge aus dem Iran ist der Glaube nicht selten auch der Grund dafür, warum sie ihre Heimat verlassen müssen. Am Anfang steht bei vielen nicht selten die Sehnsucht nach einem Glauben an Gott, der einem Ruhe, Frieden und Freiheit schenkt. Diese Sehnsucht nach einer Alternative führt viele in einen Konflikt mit der staatlichen Doktrin des Iran, die keine Religionsfreiheit zulässt. Wer seine Religion wechseln möchte, begibt sich in Gefahr. Von einem jungen Mann und seiner Frau, die genau dieses erlebten, möchte ich hier erzählen.
Ich begegnete dem jungen Paar zum ersten Mal bei einem Taufkurs, bei dem ich für sie in einer Kirchengemeinde dolmetschte.
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