Störung hat Vorrang
Broschüre zu christlicher Antisemitismuskritik als religionspädagogische Praxis
Kaum ein Mensch versteht sich heute normalerweise dezidiert und offen als Antisemit oder als antisemitisch.1 Gleichwohl stellen wir fest, dass bestimmte antijüdische oder antisemitische Bilder besonders in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie an die Oberfläche kommen. Viele kirchliche Stellungnahmen machen dabei sehr deutlich, dass Antisemitismus als Sünde verstanden werden muss. Gleichzeitig scheint uns das Verständnis dafür zu fehlen, wie wir als Kirche, in Theologie und Religionspädagogik doch immer noch Bilder tradieren, die von der Negativfolie des Judentums das eigene Positive sich zuschreiben. Und wir stellen fest, dass in den säkularen Varianten des Antisemitismus eine christliche Stereotypisierung weiterlebt, ohne dass dieser Ursprung bewusst ist oder reflektiert wird.
Das Anliegen der Broschüre ist deshalb zu stören, jedoch nicht zum Selbstzweck, indem nur dekonstruiert und kritisiert wird, sondern um Konstruktives entgegenzusetzen.
Diese Borschüre wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R), den Projekten DisKursLab sowie Bildstörungen an der Evangelischen Akademie zu Berlin, dem Antisemitismusbeauftragten der EKD sowie dem Netzwerk narrt herausgegeben.
Zur Zeit liegt die Broschüre nur als pdf zum Download vor; ein Druck ist geplant. Gern nehmen wir Bestellungen eines Druckexemplars jetzt schon entgegen; schreiben Sie uns an narrt@eaberlin.de
Mehr Infos unter: narrt.de/stoerung-hat-vorrang/