Mein Leben begann an dem Tag, als alles zusammenbrach. Ich hatte mich in ein Bild geträumt – von mir als radikaler feministischer Befreiungstheologin. Ich hatte geträumt, meine Theologie sei befreiend für alle Frauen der Welt, weil ich Sexismus anprangerte und seine Abschaffung forderte; ich war sicher: dies ist der richtige Weg, und ich fühlte mich im Besitz feministischer Wahrheit. Dann kam Yara, die sagte: Deine feministische Befreiungstheologie ist nicht befreiend für alle Frauen: Sie ist übliches Herrschaftsgerede, weil Du gar nicht alle Frauen meinst! Du richtest Dich an Frauen die so sind wie du – Weiß, privilegiert, westlich. Ich war tief verletzt und empört. Aber sie hatte recht. Mein Traum zerplatzte.
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