Ein Gespenst geht um in Europa. Es stellt keine neue Erscheinung dar, aber für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der sich die meisten europäischen Demokratien einig schienen, dass Nationalismus und völkische Ideologien ihre gewaltförmigen Konsequenzen hinreichend belegt hatten, ist dies ein relativ junges Gespenst. Auch wenn es nie ganz verschwunden war, in dieser Massenhaftigkeit war es doch nur wenigen vorstellbar. Dieses Gespenst ist für die Kirchen eine große Herausforderung. Einerseits sind sie verstrickt in die Geschichte jener gewaltförmigen Ideologien, andererseits befinden sie sich in einem Lernprozess, Theologie so zu denken, dass sie Gleichheit, Freiheit, Geschwisterlichkeit und der Anerkennung der Unverfügbarkeit Gottes und der Menschen dienen. Dieser Lernprozess drängt sich umso mehr dadurch auf, dass Ideologien der Ungleichwertigkeit in Gemeinden Fuß fassen – oder aber nie ganz verschwunden waren, wie viele Umfragen nahelegen. Mit dieser Broschüre möchten wir Menschen dabei unterstützen, dem Gespenst – sowohl grundlegend theologisch als auch sozialwissenschaftlich informiert – widerstehend zu begegnen.
….