Einleitung
In der Mitte unserer Gesellschaft hat sich Hass breitgemacht: Hass auf Juden, Muslime, Schwarze, Sinti und Roma. Viele Menschen, so das Ergebnis einer neuen Studie, finden den Einfluss von Juden auf Deutschland zu groß. Etwa die Hälfte aller Befragten fühlt sich angesichts der Gegenwart von Muslimen „fremd im eigenen Land“ und findet, dass Muslimen generell die Zuwanderung verboten werden sollte. Eine weitere Hälfte ist der Auffassung, Sinti und Roma neigten zu Kriminalität und sollten aus den deutschen Innenstädten vertrieben werden. Viele Befragte verbinden diese rassistischen Haltungen mit der Forderung nach mehr Mut zu einem starken deutschen Nationalgefühl.
Kapitel 1
Gemeinsam mit anderen versuche ich die Geschichte und Gegenwart dieser Haltungen zu bearbeiten und ihnen etwas entgegenzusetzen. Davon möchte ich heute berichten: Lassen Sie uns zunächst aber danach fragen, was das Wesen dieser feindlichen Einstellungen ist: Rassismus ist, so würde ich sagen, die kranke und gewalttätig gewordene Suche nach Identität, nach der Beantwortung der Frage „Wer sind wir eigentlich?“.
Im Rassismus suchen wir Vergewisserung über unsere Identität, indem wir Lügen über unsere Mitmenschen erzählen: Wir machen unsere Mitmenschen zu „Anderen“, zu „Fremden“ und oft auch zu „Minderwertigen“. Wenn wir so denken, können wir uns als die „Normalen“, die „Einheimischen“ und oft auch „Höherwertigen“ profilieren. Mit so einer Logik versuchen wir, uns eine Antwort auf die Frage zu geben, wer wir sind. Rassismus arbeitet dabei mit gemeinen Grenzziehungen, die unsere Identität absichern sollen: Hier die Deutschen –dort die Muslime, hier die Christinnen –da die Juden, hier die Weißen –dort die Schwarzen.
Sie merken vielleicht, dass ich von einem „Wir“ spreche. Das tue ich, weil ich meine, dass wir uns –sofern wir Angehörige der deutschen Mehrheitsgesellschaft sind –dieser Krankheit desRassismus nicht ganz entziehen können. Ich verstehe Rassismus wie einen sauren Regen, der leise auf uns niederrieselt, sodass wir ihn nicht merken. Rassismus lässt niemanden von uns davonkommen –ich verstehe das in etwa so wie Paulusim Römerbrief: Keiner kann der Macht der Sünde entkommen (Röm 7,15–20).
Kapitel 2
Gemeinsam mit anderen versuche ich die Geschichte und Gegenwart dieser Haltungen zu bearbeiten und ihnen etwas entgegenzusetzen. Davon möchte ich heute berichten: Lassen Sie uns zunächst aber danach fragen, was das Wesen dieser feindlichen Einstellungen ist: Rassismus ist, so würde ich sagen, die kranke und gewalttätig gewordene Suche nach Identität, nach der Beantwortung der Frage „Wer sind wir eigentlich?“.
Im Rassismus suchen wir Vergewisserung über unsere Identität, indem wir Lügen über unsere Mitmenschen erzählen: Wir machen unsere Mitmenschen zu „Anderen“, zu „Fremden“ und oft auch zu „Minderwertigen“. Wenn wir so denken, können wir uns als die „Normalen“, die „Einheimischen“ und oft auch „Höherwertigen“ profilieren. Mit so einer Logik versuchen wir, uns eine Antwort auf die Frage zu geben, wer wir sind. Rassismus arbeitet dabei mit gemeinen Grenzziehungen, die unsere Identität absichern sollen: Hier die Deutschen –dort die Muslime, hier die Christinnen –da die Juden, hier die Weißen –dort die Schwarzen.
Sie merken vielleicht, dass ich von einem „Wir“ spreche. Das tue ich, weil ich meine, dass wir uns –sofern wir Angehörige der deutschen Mehrheitsgesellschaft sind –dieser Krankheit desRassismus nicht ganz entziehen können. Ich verstehe Rassismus wie einen sauren Regen, der leise auf uns niederrieselt, sodass wir ihn nicht merken. Rassismus lässt niemanden von uns davonkommen –ich verstehe das in etwa so wie Paulusim Römerbrief: Keiner kann der Macht der Sünde entkommen (Röm 7,15–20).